Wieso kannst du keine normale Mid-Life-Crisis haben und dir ein Motorrad oder eine Yacht kaufen?
Mit Ende 50 ist Alexander im besten Alter, um seinen Lebensentwurf komplett zu hinterfragen. Objektiv hat er den Hauptgewinn in der Lebenslotterie gezogen: männlich, weiß, gesund, gebildet. Als Partner einer Großkanzlei und Leiter einer Praxisgruppe für öffentliches Wirtschaftsrecht hat er einen angesehenen Job, der ihm und seiner Familie einen gehobenen Lebensstandard in Düsseldorf ermöglicht. Seine Frau musste nicht im erlernten Beruf arbeiten, sondern kümmerte sich zunächst um die drei Kinder und später um ihre Pferde. Man sieht sich selten, da sie die meiste Zeit im Reitstall verbringt und er 10 – 12 Stunden pro Tag in der Kanzlei, um die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Junganwälte mit dringenden Schriftsätzen, die am gleichen Tag noch zum Kunden müssen, auf Trapp zu halten. Dazu kommen Vorträge und Beiträge für Fachliteratur (die auch die WissMits schreiben müssen). Die maßgeschneiderten Anzüge stehen im hervorragend.
Nach außen stellen die Grembergs die perfekte Vorzeigefamilie dar. Zwei der Kinder sind den Fußstapfen des Vaters gefolgt und haben ebenfalls Jura studiert. Die älteste Tochter ist Richterin geworden, der Sohn befindet sich gerade kurz vor dem zweiten Staatsexamen. Die jüngste Tochter hat zum dritten Mal den Studiengang gewechselt; die Eltern sagen, sie sei gerade in einer „Findungsphase“. Wie es hinter den Kulissen aussieht, interessiert niemanden, am wenigsten sie selbst. Es könnte immer so weitergehen. Alle haben sich in diesem Lebensentwurf häuslich eingerichtet. Das Leben ist schön.
Doch dann passiert etwas.
Alexander ist das ewige Hauen und Stechen im Haifischbecken der Großkanzlei gewohnt. Oft hat er es genutzt, um sich selber an die Spitze zu kämpfen. Doch plötzlich macht es ihm etwas aus. Der raue Ton und die langen Arbeitszeiten fordern ihren Tribut. Er wird dünnhäutiger, verlässt vor 20 Uhr das Büro, meldet sich einen Tag krank. Man beginnt über ihn zu reden: „Er sah auch schon mal besser aus“, „Wo ist denn Herr Dr. Gremberg.? Ich kann ihn gar nicht erreichen“, „Den Termin morgen machen wir besser ohne ihn, er ist so unzuverlässig geworden“.
Ist Alexander im Büro, ertappt er sich dabei, lange Zeit auf die Schriftsätze oder den Rhein zu starren, als ob da die Antwort auf alle seine Fragen verborgen ist. Er merkt, dass sich etwas verändert hat. Er weiß nur noch nicht, was.
Und dann sieht er zufällig die Anzeige, in der ein Kurzurlaub im Harz beworben wird. Plötzlich macht alles Sinn. Er zögert nicht lange und eröffnet seiner Frau, dass sie umziehen werden. Vor Schreck lässt sie die teure Teetasse fallen.
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Das sind meine Gedanken bis jetzt, Ich möchte A gern die Wandlung und die etwas andere Midlife-Crisis zumuten. Er soll nun seit einiger Zeit in Quedlinburg wohnen und dort die Freuden des Welt-Wald-und-Wiesenanwalts erleben. Mietrecht und Nachbarschaftsstreitigkeiten olé. Inklusive Streit mit den bisherigen Kanzleiinhabern, wann man denn endlich aus „Kanzlei Mayerbeer und Sohn“ nicht „Mayerbeer und Sohn und Gremberg“ machen will, immerhin sei der Name ja ein Zugpferd und bekannt (Spoiler: Vielleicht in seinem Nischenrechtsgebiet, aber ganz sicher nicht im Harz). Und es sei Zeit für eine angemessene Außendarstellung aka Anzugpflicht für die Anwälte. Ihr seht: so ganz kann der Gute also noch nicht aus seiner Haut.
Und da der Übergang von „Ich steige immer nach oben und vernachlässige dafür meine Familie und meine Gesundheit“ zu „Ich lasse alles liegen und ziehe in den Harz“ doch etwas krass ist und den Mitmenschen vielleicht nicht unbedingt zu vermitteln ist, dachte ich, vielleicht steckt ja etwas Magie hinter dem Sinneswandel. Eventuell hat jemand Interesse, Alexander in den Harz zu locken. Vielleicht braucht jemand einen Rechtsbeistand, der sich gern in Themen verbeißt (aber auch weiß, wie man andere für sich arbeiten lassen kann) und zu spontanen Vorträgen neigt, die mit ausschweifenden Gesten untermalt werden.
Oder es handelt sich um ein Versehen und eigentlich sollte jemand anderes angelockt werden. Und man findet dann im Ingame raus, dass es ein Missverständnis ist und Alexander gar nicht die ersehnte Person.
Auf jeden Fall bin ich hier für Input und Ideen zum Char und Anschluss dankbar Hauptsache lustig (für mich, nicht für ihn) und ein bisschen Clash of Cultures. Und vielleicht entdeckt er doch irgendwann sein Herz für die "Provinz" und ihre Bewohnerinnen und Bewohner
Liebe Grüße
Thrine
Mit Ende 50 ist Alexander im besten Alter, um seinen Lebensentwurf komplett zu hinterfragen. Objektiv hat er den Hauptgewinn in der Lebenslotterie gezogen: männlich, weiß, gesund, gebildet. Als Partner einer Großkanzlei und Leiter einer Praxisgruppe für öffentliches Wirtschaftsrecht hat er einen angesehenen Job, der ihm und seiner Familie einen gehobenen Lebensstandard in Düsseldorf ermöglicht. Seine Frau musste nicht im erlernten Beruf arbeiten, sondern kümmerte sich zunächst um die drei Kinder und später um ihre Pferde. Man sieht sich selten, da sie die meiste Zeit im Reitstall verbringt und er 10 – 12 Stunden pro Tag in der Kanzlei, um die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Junganwälte mit dringenden Schriftsätzen, die am gleichen Tag noch zum Kunden müssen, auf Trapp zu halten. Dazu kommen Vorträge und Beiträge für Fachliteratur (die auch die WissMits schreiben müssen). Die maßgeschneiderten Anzüge stehen im hervorragend.
Nach außen stellen die Grembergs die perfekte Vorzeigefamilie dar. Zwei der Kinder sind den Fußstapfen des Vaters gefolgt und haben ebenfalls Jura studiert. Die älteste Tochter ist Richterin geworden, der Sohn befindet sich gerade kurz vor dem zweiten Staatsexamen. Die jüngste Tochter hat zum dritten Mal den Studiengang gewechselt; die Eltern sagen, sie sei gerade in einer „Findungsphase“. Wie es hinter den Kulissen aussieht, interessiert niemanden, am wenigsten sie selbst. Es könnte immer so weitergehen. Alle haben sich in diesem Lebensentwurf häuslich eingerichtet. Das Leben ist schön.
Doch dann passiert etwas.
Alexander ist das ewige Hauen und Stechen im Haifischbecken der Großkanzlei gewohnt. Oft hat er es genutzt, um sich selber an die Spitze zu kämpfen. Doch plötzlich macht es ihm etwas aus. Der raue Ton und die langen Arbeitszeiten fordern ihren Tribut. Er wird dünnhäutiger, verlässt vor 20 Uhr das Büro, meldet sich einen Tag krank. Man beginnt über ihn zu reden: „Er sah auch schon mal besser aus“, „Wo ist denn Herr Dr. Gremberg.? Ich kann ihn gar nicht erreichen“, „Den Termin morgen machen wir besser ohne ihn, er ist so unzuverlässig geworden“.
Ist Alexander im Büro, ertappt er sich dabei, lange Zeit auf die Schriftsätze oder den Rhein zu starren, als ob da die Antwort auf alle seine Fragen verborgen ist. Er merkt, dass sich etwas verändert hat. Er weiß nur noch nicht, was.
Und dann sieht er zufällig die Anzeige, in der ein Kurzurlaub im Harz beworben wird. Plötzlich macht alles Sinn. Er zögert nicht lange und eröffnet seiner Frau, dass sie umziehen werden. Vor Schreck lässt sie die teure Teetasse fallen.
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Das sind meine Gedanken bis jetzt, Ich möchte A gern die Wandlung und die etwas andere Midlife-Crisis zumuten. Er soll nun seit einiger Zeit in Quedlinburg wohnen und dort die Freuden des Welt-Wald-und-Wiesenanwalts erleben. Mietrecht und Nachbarschaftsstreitigkeiten olé. Inklusive Streit mit den bisherigen Kanzleiinhabern, wann man denn endlich aus „Kanzlei Mayerbeer und Sohn“ nicht „Mayerbeer und Sohn und Gremberg“ machen will, immerhin sei der Name ja ein Zugpferd und bekannt (Spoiler: Vielleicht in seinem Nischenrechtsgebiet, aber ganz sicher nicht im Harz). Und es sei Zeit für eine angemessene Außendarstellung aka Anzugpflicht für die Anwälte. Ihr seht: so ganz kann der Gute also noch nicht aus seiner Haut.
Und da der Übergang von „Ich steige immer nach oben und vernachlässige dafür meine Familie und meine Gesundheit“ zu „Ich lasse alles liegen und ziehe in den Harz“ doch etwas krass ist und den Mitmenschen vielleicht nicht unbedingt zu vermitteln ist, dachte ich, vielleicht steckt ja etwas Magie hinter dem Sinneswandel. Eventuell hat jemand Interesse, Alexander in den Harz zu locken. Vielleicht braucht jemand einen Rechtsbeistand, der sich gern in Themen verbeißt (aber auch weiß, wie man andere für sich arbeiten lassen kann) und zu spontanen Vorträgen neigt, die mit ausschweifenden Gesten untermalt werden.
Oder es handelt sich um ein Versehen und eigentlich sollte jemand anderes angelockt werden. Und man findet dann im Ingame raus, dass es ein Missverständnis ist und Alexander gar nicht die ersehnte Person.
Auf jeden Fall bin ich hier für Input und Ideen zum Char und Anschluss dankbar Hauptsache lustig (für mich, nicht für ihn) und ein bisschen Clash of Cultures. Und vielleicht entdeckt er doch irgendwann sein Herz für die "Provinz" und ihre Bewohnerinnen und Bewohner
Liebe Grüße
Thrine