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Deutsche Sagen und Märchen
zur Inspiration
Offline Hexenrat
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#1


An dieser Stelle haben wir ein paar deutsche Sagen und Märchen zusammen getragen, die für unsere Geschichte als Vorlage dienen könnten. Sprecht uns einfach an, wenn ihr Ideen oder Fragen dazu habt!


Die Regentrude

Es war einmal zu einer Zeit, da die Menschen unter einer großen Hitze und Trockenheit litten. Alle, vom Höchsten bis zum Geringsten, wünschten sich, dass die große Dürre endlich ein Ende hatte, tun aber konnte keiner etwas dagegen.

Nun lebte damals eine junge Frau namens Maren, die Tochter des reichen Bauern Iven, und die träumte nicht nur vom großen Regen, sondern auch, dass sie ihren Geliebten Andrees heiraten darf. Ihr Vater aber, der erlaubte das nicht, denn Andrees war ja nur der Sohn einer armen Witwe namens Stine.
Iven indess war einer, der nicht an die Geschichte der Regentrude glaubte, die laut den alten Sagenden Regen bringt. Und genau darin sah Maren ihre Chance Andrees doch noch heiraten zu können. Sie wettete mit ihrem Vater, dass der ihrer Vermählung zustimmt, wenn es vor dem nächsten Sonnenuntergang anfängt zu regnen!

Das war keine unüberlegte Wette, denn Maren wusste aus Erzählungen, dass eine Urahnin von Stine vor langer Zeit bereits einmal die Regentrude geweckt hatte, als diese eingeschlafen war. Der dafür benötigte Zauberspruch sowie der Weg gerieten jedoch in Vergessenheit.

Nichts desto trotz zogen Maren und Andress los, um die Regentrude aus ihrem Schlaf zu wecken und die Herrschaft des Feuermannes mit seiner zerstörerischen Hitze zu beenden.
Und tatsächlich konnte Andrees beides vom Feuermann in Erfahrung bringen, auch wenn dieser sie mithilfe seiner Zauber auf ihren weiteren Weg behinderte, wo und wie er nur konnte.

Irgendwann trafen sie auf den Fährmann, der keine Arbeit mehr hat, da der Fluss, über den er Reisende übersetzte, bereits ausgetrocknet und sein Boot zudem kaputt war.
Andrees blieb zurück, um gemeinsam mit dem Fährmann das Boot zu reparieren, damit Maren, sobald sie die Regentrude geweckt hat, auch wieder über den dann wieder vorhandenen Fluss zurück in die Welt der Menschen kommen könne.

Maren indess begegnete nach einer Weile einer kleinen Elfe, die sie, als Maren ein gestelltes Rätsel löste, zum Garten der Regentrude führte.
Nachdem die Regentrude geweckt wurde, ging sie gemeinsam mit Maren zu einem Brunnen und nachdem dieser aufgeschlossen wurde, fing es endlich wieder an zu regnen.
Maren und Andrees reisen wieder nach Hause und heiraten, während die Regentrude wach blieb… bis vor einiger Zeit.
Vor Jahren, in der Zeitrechnung der Menschen vielleicht auch Jahrzehnten legte sich die Regentrude wieder zur Ruhe und jetzt? Schläft sie und wer weiß wer sie wann wecken kann.
(nach Theodor Storm)


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Die Kornmutter

Die Kornmutter ist weniger ein Märchen - auch wenn es z.B. eines von den Gebrüdern Grimm namens 'die Roggenmuhme', und ein deutsches Märchen namens 'der Bauer und die Roggenfrau' gibt - sondern mehr eine Sagengestalt und ein Aspekt der Naturgöttin.

In vielen Sagen und Legenden ist sie die Roggenmuhme, die Regenmöhme, die Tödin, Sif, das Kornwyf oder Frau Gode.
Ihre aktivste Zeit des Jahres ist der Erntemonat August, der im Mittelalter 'Aranmanoth' (Ährenmonat) genannt wurde, im vergangenen Jahrhundert kam auch 'Ernting' in Mode.

Der Grund ist folgender: das Schneiden des Korns ist jeher eine besonders bedeutungsvolle und wichtige Arbeit. Der Umgang mit dem Tod, den die Ernte ja gewisserweise darstellt, bedarf einer rituellen Begleitung. Erntelieder, Bräuche und Erntedank zeugen noch heute davon, so wird zum Beispiel vielerorts wird aus der letzten Garbe ein besonderes Brot gebacken – und manchmal bleibt auf dem abgeernteten Feld eine Strohpuppe zurück. Diese Puppe ist für die Kornmutter, damit sie die Puppe, nicht den Menschen nimmt, denn den Letzten, so heißt es, holt der Roggenwolf.

Die Schnitterin trägt ihre Sichel, und was reif ist, wird geerntet. Sie setzt die ersten Schnitte. Behutsam, aber bestimmt. Der Sensenmann vielleicht mäht nieder, die Schnitterin aber berührt alles, was sie nimmt, auch mit der Hand. So kürzt sie die Sonnenstrahlen, so dass auch die Tage kürzer werden. Sie leitet die dunkle Zeit des Jahres ein, sorgt aber mit dem geschnittenen Getreide auch für volle Kornspeicher.

Die Kornmutter hat aber auch vor allem in ihrem Auftreten den Kindern gegenüber durchaus dunkle Züge.
So berichtet eine Sage aus Brandenburg folgendes über die Roggenmuhme:
Wenn das Getreide am höchsten steht und die sommerliche Mittagshitze sich über Feld und Wiese ausbreitet, dann geht die Roggenmuhme über Land. Unsichtbar schwebt sie einher, und wenn sie Kinder am Rande des Kornfeldes sieht, die Mohn- und Kornblumen suchen, dann lockt sie das ahnungslose Völkchen immer tiefer in das wogende Meer der Halme. Wehe den Kleinen, die ihr folgen! Bald schlagen die Halme über den Köpfen der Kinder zusammen, sie werden von unerträglicher Müdigkeit befallen und sinken mit glühend heißer Stirn und brennenden Wangen in dem lispelnden Gewoge zu Boden.

Im Braunschweigischen und Lüneburgischen heißt es vom Kornwyf, dass, wenn die Kinder Kornblumen suchen, sie die Kleinen raubt, und sie sich deshalb sich nicht zu weit ins grüne Feld wagen dürfen.

Eine weitere Warnung spricht das bekannt Gedicht 'die Roggenmuhme' von August Kopisch:

Lass stehn die Blume!
Geh nicht ins Korn!
Die Roggenmuhme
Zieht um da vorn!
Bald duckt sie nieder,
Bald guckt sie wieder:
Sie wird die Kinder fangen,
Die nach den Blumen langen!


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Die Heinzelmännchen


Einst, es ist noch gar nicht lange her, da lebten viele Heinzelmännchen in der Stadt Köln.
Kleine Männchen waren es, die allerhand taten, Brot backen, waschen und dergleichen Hausarbeiten mehr, doch hatte sie Niemand je dabei gesehen.
Damals jedenfalls lebte in Köln so mancher Bäcker, der keine Gesellen hatte, denn die Kleinen machten über Nacht immer so viel Schwarz- und Weißbrot, wie der Bäcker in seinem Laden brauchte. In manchen Häusern wuschen sie und übernahmen auch sonst jegliche Hausarbeit.

So war auch eben um diese Zeit ein erfahrener Schneider in der Stadt, dem sie gewogen schienen, denn als er heiratete, fand er am Hochzeittage die herrlichsten Speisen auf dem Tisch und das schönste Werkzeug in seiner Schneiderei, dass er und seine Frau von den Heinzelmännchen zum Geschenk erhalten hatten.
Als seine Familie sich nun mit der Zeit vermehrte, halfen die Kleinen der Frau des Schneiders bei der Hausarbeit, sie wuschen die Wäsche, und scheuerten ihr bei festlichen Gelegenheiten das ganze Haus vom Dachboden bis in den Keller. Hatte der Schneider manchmal dringende Arbeit, so fand er sie morgens ganz und gar von den Heinzelmännchen fertig gemacht.

Nun war die Schneidersfrau aber sehr neugierig, und sie wollte die Heinzelmännchen gern einmal sehen, aber egal was sie auch anstellte, wollte es ihr doch nie gelingen. Sie streute daher einmal viele Erbsen auf die Treppe, auf das die Heinzelmännchen fallen mögen, und sie dieselben am andern Morgen sehen könnte. Dieser Anschlag schlug aber fehl, da die Heinzelmännchen für Menschen unsichtbar sind. Zornig waren sie trotzdem über die Undankbarkeit, sie zogen, alle zusammen aus der Stadt und haben sich bis heute dort auch nicht wieder blicken lassen.

Ob sie aber ganz den Menschen abgeschworen haben? Wer weiß das schon, und die, die es vielleicht wüssten, die hüten sich auch nur ein Wort darüber zu verlieren.
(nach Ernst Weyden, 1826)


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