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Die "Höllenscheibe von Quedlinburg" - Druckversion

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Die "Höllenscheibe von Quedlinburg" - Hexenrat - 14.10.2020

Die "Höllenscheibe von Quedlinburg"

Wie so vieles auf unserer Welt hat alles zwei Seiten. Es gibt hell und dunkel, gut und böse, oben und unten und so weiter und so fort.
So ist es auch hier bei uns und wer bei dem Wort Höllenscheibe jetzt spontan an die berühmte Himmelsscheibe von Nebra denkt, liegt damit gar nicht mal so falsch, denn die Höllenscheibe ist sozusagen das Pendant zu ihrer berühmten Schwester.

Beide Scheiben wurden vor ca. 4100 Jahren angefertigt und Fachleute vermuten, vermutlich sogar von ein und der selben Person.
Die Darstellungen auf der Nebraer Scheibe sind allgemein bekannt. Der Vollmond (oder auch die Sonne, wie es manche interpretieren), die Sichel des zunehmenden Mondes und die Plejaden leicht oberhalb und zwischen den beiden anderen Darstellungen. Erst später wurden weitere Elemente hinzu gefügt. Man vermutet, dass die Scheibe sozusagen ein Memogramm für die Bestimmung des bäuerlichen Jahres von der Vorbereitung des Ackers bis zum Abschluss der Ernte gedient hat.

Auf der Quedlinburger Bronzescheibe sind ähnliche Darstellungen, allerdings mit völlig anderer Bedeutung. Hier ist statt dem zunehmenden Mond der abnehmende Mond dargestellt. Es befindet sich ein künstlich geschwärzter Kreis rechts neben der Mondsichel, die mit einem goldenen Rand versehen ist. Astronomen deuten diese Darstellung als Sonnen- oder Mondfinsternis.
Die Bronzescheibe wurde vor gut eintausend Jahren zerstört und in vier Teile zerbrochen, da man annahm, dass mit dieser Scheibe Unheil herbei geführt werden könnte, welches die Welt ins Chaos stürzt.
Ein Viertel wurde kürzlich in einem Grab am Stadtrand von Quedlinburg gefunden. Zwei weitere befinden sich in sicherer Verwahrung bei verschiedenen Personen und der vierte Teil ist verschollen.

[Bild: Hoellenscheibe.png]
Vereinfachte graphische Darstellung.