Hinter dem äußeren Erscheinungsbild als alte Dame verbirgt sich eigentlich eine langjährige Kämpferin des Ordens der heiligen Judith. Bereits ihr Vater war aktiver Hexenjäger, welcher sich über die Jahre in eine der höchsten Positionen im Orden hochgearbeitet hatte. Da ihre Mutter bei der Geburt starb und auch eine weitere Ehe ihres Vaters lediglich eine weitere Tochter, Edna, hervor brachte, ersetzte sie jedem den eigentlich erhofften Sohn. Im Grunde seines Herzens Pragmatiker begann er einfach, seine Töchter bereits in jungen Jahren mit strenger Hand auszubilden.
Zunächst in dem Wunsch, ihrem Vater zu gefallen, später aber auch einfach, weil sie sich nicht vorstellen konnte, einfach nur ein einfaches, bürgerliches Leben zu führen, folgte sie seiner Karriere. Zunächst wurde sie Scharfschützin, doch später spezialisierte sie sich ebenso auf verschiedene Gifte und die Herstellung von Sprengsätzen. Die Vorstellung eines Ehemanns lehnte sie schon seit frühen Jahren ab, stattdessen lebte und arbeitete sie jahrelang mit ihrer Schwester Edna zusammen. Die beiden bauten sich ebenfalls zur Tarnung Blumenladen auf, bis Edna mit 34 von einer Hexe getötet wurde, nachdem ein Anschlag auf diese schief ging.
Danach wurde Gloria nun noch verbissener in ihrer Aufgabe, aber auch rastloser, die Arbeit für den Orden wurden ihr Lebensinhalt. Mit der Zeit setzte sie sich zwar damit auseinander, irgendwann aufhören zu müssen, aber eigentlich ist es nach wie vor keine Option. Erst, als sie mit Mia, einer englischen Schäferhündin, eine Begleiterin fand, begann Gloria damit, über den Tod ihrer Schwester hinweg zu kommen.
Gemeinsam bereisten die beiden Europa, und obwohl der Plan, Mia zu einer Art Hexenspürhund auszubilden, nicht aufging, ist sie zu Glorias treuster Begleiterin geworden. Bei ihrer alibimäßigen Arbeit im Blumenladen wird die Hexenjägerin als freundlich, wenn auch manchmal etwas direkt beschrieben. Unter anderen Ordensmitgliedern wird sie jedoch eher als herrisch und bestimmt beschrieben - was für eine langjährige Kommandantin jedoch nicht allzu überraschend ist.
Vor kurzer Zeit wurde sie nach Quedlinburg versetzt, um dort eine neue Abteilung mit aufzubauen.

Tim wurde von seiner Mutter kurz nach der Geburt fort gegeben. Nach den ersten Jahren in einem Waisenhaus wurde er schließlich von einem jungen Ehepaar adoptiert, dass ihm eigentlich ein gutes Leben bot. Trotzdem ließ ihn der Gedanke nach seiner Herkunft nicht los und so begann er, Nachvorschungen anzustellen. Es stellte sich als schwierig heraus, denn zum einen wollten seine Adoptiveltern ihn nicht wirklich unterstützen, und es fehlten zahlreiche Unterlagen zu Tims Herkunft. Fast, als wären sie einfach verschwunden. Weggehext.
Doch er gab nicht auf, wobei ihm sein allgemeines Interesse an Computern, Programmierung und ähnlichem zu Gute kam. Mit 16 Jahren war er gut genug, um sich auf nicht ganz legale Weise Zugang zu den Krankenhausakten zu verschaffen. Es brauchte lange und er musste mehrere Umwege gehen - auch, da das meiste einfach nicht digital war - bis er die einzige Frau gefunden hatte, die um seinen Geburtstag herum ein Kind bekommen hatte, von dem heute jedoch jede Spur fehlte.
Was ihm dabei jedoch schon auffiel: Irgendetwas war merkwürdig.

Seine Suche dauerte an, doch letztlich fand er heraus, dass seine Mutter eine Hexe ist. Sie gab ihn nach seiner Geburt fort, da sie auf eine Tochter gehofft hatte, die ihre Fähigkeiten erben würde. Bei einem Sohn jedoch war ihr die Wahrscheinlichkeit dafür schon von Anfang an zu gering und die Arbeit nicht wert.
Mit all diesen Erfahrungen und der kompletten Ablehnung seiner Mutter, hatte der Orden der heiligen Judith es leicht, Tim anzuwerben. Seither nutzt er seine Fähigkeiten, um Informationen für den Orden zu besorgen.

Eventuell hat er von seiner Mutter ein zweites Gesicht geerbt und hat somit ein natürliches Gespür für Übernatürliches?

Giselle wurde im Trubel von Paris als 5. Tochter einer Familie mit afrikansichen Wurzeln geboren. Ihr Leben war nicht immer einfach, geprägt von einer streng christlichen Erziehung und mehr oder weniger latentem Sexismus und Rassismuss. Meistens eher weniger latent. Doch sie war smart und obendrein eine Kämpferin, ihre schulischen Leistungen waren hervorragend. Ihre ganze Familie war eng verwoben mit der Gemeinde und auch Giselle fand dort in ihrer Kindheit Anschluss und Sicherheit.
Erst in ihren Teenager-Jahren begann sie, nach mehr zu suchen - oder hatte einfach zu viele Emotionen, die kanalisiert werden mussten. Sie geriet in schlechte Kreise, prügelte sich immer häufiger oder beging sogar den ein oder anderen Ladendiebstahl. Die Reaktionen ihrer Familie waren gemischt, doch überraschenderweise gab es einen Sozialarbeiter ihrer Gemeinde, der sie zu verstehen schien.
Auf seine Anregung hin begann sie mit MMA (Mixed Martial Arts) und es half ihr tatsächlich, ihre Emotionen dort zu lassen und wieder ein stabilieres Leben zu führen. Und auch ihre Beziehung zu Gott, der Gemeinde, aber insbesondere dem Sozialarbeiter festigte sich immer weiter.

In ihrem letzten Schuljahr berichtete ihr dieser nun vom Orden der Heiligen Judith und warb sie für deren Sache an. Giselle, die besonders durch ihre Großfamilie mit einem starken Glauben an allerlei Übernatürliches aufgewachsen war, sagte zu.
Es kam überraschend, doch der Orden bestärkte sie darin, ein Studium in Psychologie zu machen. Nebenbei lernte sie Italienisch und perfektionierte die Deutsch und Englisch Kenntnisse aus der Schule. Sie wurde gefördert und finanziert, aber ihre Loyalität und ihre Bereitschaft, für die Sache der Hexenjäger einzustehen, wurde auch beständig getestet.
Ihre Aufgaben wurden immer weiter ausgeweitet, nachdem sie sich bewährt hatte und bewiesen, dass das Gesetz der unwissenden Menschen für sie keinen großen Wert hatte. Im Alter von 23 half sie bereits, die Hinrichtung einer Hexe zu planen und es wie einen Unfall aussehen zu lassen, seither ist ihre Skrupellosigkeit nur noch weiter gewachsen. Mittlerweile macht sie sich die Hände jedoch nur noch selten schmutzig, ihre Stärken liegen in der Planung, ebenso wie dem Wissen über Manipulation, Führungsqualitäten und die menschliche Psyche im Allgemeinen.
Nach abgeschlossenem Studium nutzte der Orden sie gezielt, um die Mitglieder an den verschiedensten Orten auf ihre Loyalität überprüfen, aber auch sie zu unterstützen und ihren Geist zu trainieren. Sie untersteht damit direkt der obersten Führungsriege, genauer gesagt dem Verantwortlichen für interne Angelegenheiten, und ist damit außerhalb der Hierarchie, die innerhalb der lokalen Gruppen gilt.
Eine Position, die unter den Mitgliedern vor Ort oft zu Unmut und Missgunst führt. Für eine Familie oder Freundschaften bleibt dabei ebenfalls keine Zeit - und ob sie es bereut, weiß nur Gott allein.